Lesen Sie alle Nachrichten aus Wartenberg (Landkreis Erding)

Die „Happy Souls” aus Wartenberg, der Gospelchor der evangelischen Kirchengemeinde Moosburg, bestehen seit über 30 Jahren. (Foto:  Happy Souls)

„Happy Souls” singen im Wasserschloss

Zum Beginn der Adventszeit präsentieren die „Happy Souls”, ein schon seit über 30 Jahren bestehender Zusammenschluss fröhlicher Sängerinnen und Sänger aus Wartenberg, ein abwechslungsreiches Programm. Das Konzert findet am Samstag, 30. November, um 19 Uhr, im Festsaal des Wasserschlosses Taufkirchen (Vils) statt.
12.11.2024 12:44 Uhr
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Kalender für einen guten Zweck: Rosi Neumeier-Korn (links) mit Kirchenpflegerin Blechinger an der Orgel, die zum Sorgenkind geworden ist. (Foto: kw )

Ein teurer Kinderstreich

Es ist ein heillos überzogener Streich von genau so heillos übermütigen Kindern gewesen: Von der Empore der Pfarrkirche „Mariä Geburt“ in Wartenberg haben diese nämlich einen Pulverlöscher leer gesprüht. Der weiße Staub hat sich überall in der Kirche verteilt, drang in alle Ritzen, der Dreck war unbeschreiblich. Das war im Sommer. Freiwillige aus der Pfarrei haben sehr schnell, intensiv und ausdauernd Putzlumpen geschwungen und das Gotteshaus wieder benutzbar gemacht. Die Täter sind bekannt. Teilweise sind sie nicht das erste Mal aufgefallen, und die Pfarrei sah sich angesichts der Geschwindigkeit, mit der gewisse Gruppen versuchen, aus so etwas politisches Kapital zu schlagen, zu der Feststellung genötigt, dass es Deutsche waren. Mehr drang nicht in die Öffentlichkeit, zumindest nicht offiziell. Strafunmündig sind sie auf jeden Fall gewesen. Die Pfarrei musste jetzt schon aus versicherungstechnischen Gründen die Schadenshöhe penibel ermitteln lassen, und diese Gutachten liegen nun vor. Sie sind ein Schock: Ein sechsstelliger Betrag wird fällig! Was nicht viele wissen und Kinder schon gleich gar nicht: Das Löschpulver wird, kombiniert mit Wasser, enorm aggressiv. Die Luftfeuchtigkeit reicht oftmals aus. Und dieser Staub kann dann auf den Kunstwerken in einer Kirche eben gewaltige Schäden anrichten. In Wartenberg kommt erschwerend hinzu, dass der Staub auch in die Orgel eingedrungen ist. Allein diese zu reinigen ist ein Aufwand, der kaum bezahlbar ist. Die Kinder haben also in jeder Hinsicht „ganze Arbeit geleistet“. Dabei hat der Gutachter sauber auseinander gehalten: Der Schaden, der durch das Löschpulver entstanden ist und der, der ohnehin im Rahmen einer größeren und schon angedachten Sanierung hätte behoben werden sollen und müssen. Das musste schon sein, um im Fall von Schadenersatzforderungen nicht Schiffbruch zu erleiden. Prompt gab es tatsächlich auch schon Reaktionen dahingehend, dass die Kirche sich auf Kosten der Familien der Kinder „bereichern“ wolle. Diese Gerüchte sind aber schnell verstummt wegen der Gründlichkeit der Gutachter. Nun sollte man meinen: Arme Eltern, die haften gesamtschuldnerisch. Genau das ist aber nicht der Fall. Erstattet wurde immerhin der vierstellige Betrag, den der Einsatz der Feuerwehr für die ersten groben Reinigungsarbeiten gekostet hat. Das war es aber auch schon, die Pfarrei bleibt auf dem gigantischen Schaden Stand Anfang Januar zumindest sitzen.
06.11.2020 12:31 Uhr
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Vereinsvorsitzender Dr. Norbert Hartmann (links im Bild) ließ das Vereinsjahr Revue passieren und blickte in die Zukunft. (Foto: Heike Kronseder)

Frohe Feier im Wittelsbacher Jagdhaus

"Satzungsziel erreicht", das war das Motto des Abends bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Wittelsbacher Jagdhaus Wartenberg. Im Sommer 2004, also vor 15 Jahren hatte sich der Verein gegründet. Ziel der Vereinsmitglieder war "das Wittelsbacher Jagdhaus vor Abriß zu schützen und zu erhalten. Es sollte mit kulturellen Veranstaltunen belebt werden und sich für Wartenbegrer Bürger, Vereine und Gäste öffnen. Nun ist das eheamlige Jagdhaus der Witelsbacher, das erstmals 1409 erwähnt ist, dann lange als Schulhaus für die Wartenberger Kinder gedient hatte, umgebaut. Nach vielen Überlegungen, Diskussionen und Gesprächen ist die zündende Idee vom Vorsitzenden des Vereins, Dr. Norbert Hartmann, gekommen: Ein Mehrgenerationenhaus mit Begegnungraum, der der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, sollte aus dem Haus werden. Dafür musste von der Marktgemeinde viel Geld in die Hand genommen werden. Seit Herbst 2019 ist das von Grund auf sanierte historische Gebäude an einer der schönsten Stellen Wartenbergs eingeweiht. Es hat den Namen "Altes Schulhaus" und wartet für Vorträge, Lesungen, Ausstellungen mit dem "Wittelsbacher Saal" auf. Im Wittelsbacher Saal wurde nun gefeiert. Dr. Norbert Hartmann ließ das Vereinsjahr Revue passieren und blickte in die Zukunft. Der Verein will nach Rücksprache mit der Gemeinde am Haus einen Gedenkstein anbringen. Auch vorbeigehenden Spaziergängern soll die wechselvolle Hausgeschichte nahe gelegt werden. Geld ist in der Vereinskasse, so dass im Haus selbst eine Tafel mit der Historie des Hauses angebracht werden soll. Außerdem möchte der Verein die Nische an der Außernmauer mit einem Hausheiligen bestücken. Selbstverständlich soll der Wittelsbacher Saal mit Leben erfüllt werden. Es sind weitere Vorträge, Zusammenkünfte und Veranstatungen geplant. Ob dies weiterhin als eigenständiger Verein oder als Projektgruppe innerhalb des KulturMarkts sein wird, wird in Gesprächen mit den Mitgliedern des KulturMarkts Wartenberg e.V. besprochen werden. Dritter Bürgermeister Christian Pröbst hielt eine lobende Rede auf den Verein, besonders auf den Vorsitzenden Dr. Hartmann. Er blickte zurück auf die wunderschöne Einweihung und verkündete nicht ohne Stolz, dass er schon mehrfach das Projekt als gelungenes Vorzeigeprojekt vorstellen durfte. Den Vereinsmitgliedern zeigte er nochmals Fotos und Pläne von der Umbauphase. "Ich bin stolz, dass wir in Wartenberg dieses historische Haus, auch Dank hoher Zuschüsse, erhalten konnten - schön ist es geworden!", freute sich Pröbst. Bei Rehragout, Hauberlingen und einer winterlichen Gemüsesuppe dauerte der Vereinsabend mit Musik von Anton Hirth und vom Kümmerer des Hauses, Peter Bisaha, noch lange.
06.11.2020 07:30 Uhr
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Baustelle in Wargenberg: Der neue Wertstoffhof entsteht an der Straße zum Sportgelände. (Foto: kw)

Der Bedarf steigt stetig

Die Landkreisbevölkerung wächst, und mit ihr muss eine Infrastruktureinrichtung wachsen, die bisher nicht so im Fokus der Öffentlichkeit steht, wohl auch, weil sie immer nur streng lokal beleuchtet wird und darum der Blick für das Ganze verloren geht. Müllentsorgung ist klar Aufgabe des Landkreises. Dass er diese Aufgabe besser als der Durchschnitt löst, weil bei steigender Bevölkerung das Restmüllaufkommen zumindest in der Tendenz sinkt, ist weithin unumstritten. Darauf ist Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) stolz, und das gehört auch immer wieder zu seinen Themen bei den Bürgerversammlungen der Landkreisgemeinden. Die Entsorgungspraktiker sprechen von zwei grundsätzlichen Systemen: Bring- und Holsystem nämlich. Der Landkreis setzt mit Wertstoffhöfen, die er betreibt, auf ein engmaschiges Bringsystem. Und hier geht es immer wieder um das Thema „Akzeptanz“. Wenn es zu kompliziert, umständlich, oder auch zu barrierebelastet ist hat das ganze System ein Problem. 120 Wertstoff- und 30 Recyclinghöfe gibt es im Landkreis, wobei die 120 kleineren Einheiten immer wieder – eben bedingt durch das Wachstum der Bevölkerung, durch größere ersetzt werden, in Moosinning beispielsweise 2100 Quadratmeter, mit Platz für fünf große Mulden und viele kleinere Behälter, die eine saubere Trennung der Wertstoffe ermöglichen. Im Januar ging diese moderne Anlage in Betrieb, später als zunächst geplant, die alte wurde zurück gebaut, und das Gelände wird anders genutzt. Überhaupt: Das Gelände! Ein solches zu finden (und zu bezahlen) wird auch nicht leichter. Der neue Moosinninger Recyclinghof liegt am Rand eines neu erschlossenen Gewerbegebietes, ist gut anfahrbar auch mit Lastwagen. Das ist in Langenpreising im Norden des Landkreises schon ein echtes Thema, denn hier soll an der Deutlmooser Straße gebaut werden, eine vergleichsweise schmale Straße, wo „rechts vor links“ und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer gilt. Aber immerhin: Die Zusage ist da. Auch die Langenpreisinger bekommen einen Recyclinghof „Typ 2“, der einen alten simplen Containerstandort ersetzt und der Bevölkerung die Fahrt in den Nachbarort Wartenberg erspart. Während in Langenpreising noch nicht gebaut wird ist der neue Wartenberger Hof bereits in Bau. Auch hier war der Standort heiß umstritten, nicht wenige waren und sind der Meinung, dass der Standort zu weit draußen ist. Zudem gab es massive Fragen wegen des Hochwasserschutzes. Etliche Gemeinden haben wegen ihrer Größe mehrere Entsorgungseinrichtungen, die kleinste Gemeinde im Kreis – Kirchberg im Holzland – geht leer aus. Das geht aus einem Merkblatt des Landkreises hervor, das zum Download bereit steht und auch Informationen darüber enthält, was man wo zu welchen Zeiten los werden kann. Immer wieder wirbt Bayerstorfer darum, diese Einrichtungen attraktiv zu halten. So saugte er die Hinweise aus der Moosinninger Bevölkerung in einer Bürgerversammlung seinerzeit regerecht auf, als dort moniert wurde, dass die Container nicht versenkt stünden. Dann könne man sie leichter befüllen. Er argumentierte da allerdings mit Sicherheitsbelangen: Steht mal kein Container in dem Loch müsse eine Absturzsicherung sein. Und dieses Loch dürfe auch nicht mit Wasser volllaufen, weil sonst der Container aufschwimme. So wird die Planung von Recyclinghöfen immer schwieriger, und das schlägt auch auf die Kosten durch. Aber der Landkreis hat erkennbar Erfolg mit seinem Konzept. kw
06.11.2020 06:24 Uhr
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Wunderbare Landschaft rund um Wartenberg, erschlossen von bequemen Wanderwegen, die auch Kinder bewältigen können. (Foto: kw)

Die Heimat neu entdecken

Corona hat auch positive Effekte: Die Menschen entdecken wieder die Schönheiten der bayerischen Heimat. Das tun sie allerdings geballt in den klassischen Ausflugsgebieten, die prompt überlaufen sind, mit allen Folgen. Der verkürzte, auf Goethe zurück gehende Satz „Warum in die Ferne schweifen – sieh‘ das Gute liegt so nah‘“ gilt im Kreis Erding genau so, und hier sind die Gemeinden, die schon früher auf sanften Tourismus, auf Radfahr-Ausflügler oder Wanderer gesetzt haben, jetzt klar im Vorteil. Zwei Beispiele aus dem Landkreis Nord, nämlich Bockhorn und Wartenberg zeigen, wie es geht. In Bockhorn wird geradelt, in Wartenberg gewandert. Das macht Sinn, denn in Wartenberg ist die Klinik, deren Gäste natürlich nicht immer ein Fahrrad dabei haben. In Bockhorn beginnen alle ausgewiesenen Radl-Rundwege am Rathaus. Dort ist nicht nur ausreichend Parkraum vorhanden, sondern auch das Wirtshaus in der Nähe mit einem gemütlichen Biergarten. Drei Routen sind es, und die sind alle ohne große Steigungen, vermeiden viel befahrene Straßen und sind der Information der Gemeinde zufolge auch für Familien mit Kindern gut zu bewältigen. Sie erschließen darüber hinaus viele kunsthistorisch interessante Plätze auf dem Gemeindegebiet. Wer mag, der kann mit dem Radl alle Kirchen in Bockhorn erreichen. Ob nun „Rund um Grünbach“, die „Eschlbacher Runde“ oder die „Kirchascher Radltour“, alle Strecken sind etwa 25 Kilometer lang, was Zeit lässt für die Brotzeit danach in besagtem Biergarten, wo man der Beschilderung zufolge einen bayerisch-zünftigen Umgangsstil pflegt.
06.11.2020 00:59 Uhr
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